Sonntag, 4. April 2010

Sonnenleder - aus Tradition zeitgemäß

Gleich zu Beginn unserer Erkundungen sind wir auf die Produkte der Firma Sonnenleder gestoßen. Ganz am nördlichen Ende des Bodensees hat wohl die Landschaft ganz selbstverständlich ihre Natürlichkeit und Schönheit auf die Handwerkskunst der Ludwigshafener übertragen. So selbstverständlich, dass wir erst heute auf die Idee gekommen sind, unsere Leser an dieser Stelle an unserer wachsenden Begeisterung teilhaben zu lassen.

Unsere regelmäßigen Besucher haben es wahrscheinlich schon bemerkt: wir haben praktisch alle Schreibetuis, Stifteetuis und Stiftrollen von Sonnenleder in unser Sortiment aufgenommen. Im folgenden wollen wir schreiben, was es damit auf sich hat. Das fängt schon damit an, dass die Häute von süddeutschen Rindern stammen und traditionell vegitabil gegerbt werden. In nachhaltiger Handwerkskunst zu einem zeitlosen Design weiter bearbeitet halten die Etuis praktisch ohne Pflege fast ein Leben lang. Und das schöne ist, dass mit dem Gebrauch die Lebendigkeit und Individualität des Leders sich in einer ganz individuelle Patina immer weiter auswächst und sich so zu einem ganz persönlichen Lebensbegleiter mit sichtbarer und fühlbarer Vergangenheit entwickelt.

Dass Sonnenleder mit einer breiten Produktpalette auch den ganz eigenen Anforderungen echter Persönlichkeiten entgegenkommen möchte, machen schon die Bezeichnungen deutlich: große deutschsprachige zeitgenössische Literaten und Dichter wie Böll, Simmel, Kafka, Karasek oder Handke fungieren hier als Namensgeber. Klar, dass große Namen zu einem hohen Qualitätsanspruch führen, und diesen erfüllt Sonnenleder mit der bester Materialwahl, sorgfältigster Bearbeitung, die nur perfekte Nähte erlaubt und bei der nichts unter Lack versteckt wird.

Die Etuis lassen sich bei Sonnenleder in vier Typen für jeweils eigene Aufbewahrungsansprüche unterscheiden:
  • da sind zunächst die "Schlampermäppchen", entweder in Rollenform wie das Storm mit viel viel Platz, oder in schlichtem dreieckigen Querschnitt wie das Kafka oder das kleinere Simmel - die Schreibgeräte sollten nicht allzu empfindlich sein, dafür ist aber auf kleinem Raum Platz für viele Stifte. Außerdem geht die Bestückung richtig schnell und unkompliziert - also genau das richtige für die "Schlamper" unter uns.
  • das klassische Schreibetui lässt sich vollständig aufklappen. Jeder Stift hat seinen Platz in einer robusten Schlaufe; auf diese Weise lassen sich auch hochwertige Schreibgeräte stoßsicher transportieren. Sonnenleder bietet bei diesen Mäppchen auch Variationen an, bei denen die Gummischlaufen für eine hochwertigere Optik mit Leder kaschiert sind. Einige bieten auch eine kleine flache Tasche für Zettel. Generell sind diese Etuis innen in naturfarbenem Leder bezogen sind; das erzeugt bei den schwarzen und mocca braunen Mäppchen einen besonders schönen Kontrast. Beispiele mit einfacher Gummischleife sind mit am meisten Platz das Lenz (8 Stifte), dann kommt das große Kluge, das mittelgroße Born und das kleine Richter. Beispiele für Mäppchen mit kaschierten Schlaufen sind das große Böll, das Sombart mit Platz für bis zu 4 Stiften und das kleinere Grass.
  • die Stifteetuis kommen mit jeweils Platz für ein oder zwei Stifte. Diese Etuis umhüllen die Schreibgeräte jeweils vollständig mit Leder, sind sehr robust und nehmen wenig Raum ein. Da die Stifte bei dieser Aufbewahrung nicht zusammenstoßen, können mit den Sifteetuis unbesorgt auch äußerst hochwertige und teure Schreibgeräte aufbewahrt und transportiert werden. Vertreter sind hier das Handke für einen Stift und das Karasek für zwei Stifte.
  • und schließlich die Stiftrollen. Dies ist die klassische Aufbewahrungsmethode aus einer Zeit vor dem Reißverschluss. Die Stifte werden unten in das eingesäumte Leder gesteckt, in der Mitte durch die robuste Gummischlaufe gehalten und sind oben vom umgeklappten Lederlappen geschützt. Sind alle Stifte untergebracht, wird das Leder aufgerollt und mit Lederbändern gesichert. Stiftrollen sind gedacht für Charakter-Individualisten und Liebhaber von klarer Übersicht und Ordnung. Sonnenleder bietet hier zwei Varianten: das quadratische Fichte für bis zu sechs Schreibgeräte und das schlankere Kästner für maximal drei Schreibgeräte.

Fast alle Mäppchen bietet Sonnenleder in natur, mocca braun und schwarz an. Für die Verfechter einer unverfälschten Patina kommt am ehesten das Naturleder in Frage. Das mocca-braue ist mit den beigefarbenen Nähten die vielleicht eleganteste Variante während das Schwarz den Etuis einen etwas männlicheren Charakter verleiht.

Übrigens: pflegen muss man die Mäppchen neben dem selbstversständlich pfleglichen Umgang im eigentlichen Sinn nicht. Wenn Ihnen gerade zu Anfang die sich ausbildende Patina zu ungleichmäßig erscheint, können Sie den Effekt beschleunigen, in dem Sie das Etui mit einem feuchten Tuch abwischen. Das Leder wird so erst mal dunkel und mit dem Trocknen wieder heller. Langsam gleicht sich so die Fläche den etwaige Flecken an. Im allgemeinen rät der Hersteller von der Verwendung von Wachs oder Fetten ab. Dies würde vorhandene Unregelmäßigkeiten konservieren und den Charakter des Leders verändern. Leichte Kratzer lassen sich mit einem sanften Tuch oder Bürste oft wieder ausreiben. Geduldigere Naturen beobachten einfach das Geschehen ohne aktiv einzugreifen - sie nehmen jeden neuen Fleck zum Anlass, über das Schicksal und den Lauf des Lebens zu reflektieren; das Mäppchen wird so zum Gleichnis für das Sein.

1 Kommentar:

  1. Die Sonnenleder Maeppchen sind wirklich toll, vor allem in der naturfarbenen Ausfuehrung.

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